Okay, schon mehrfach das Rezept empfohlen, aber noch nie selbst ausprobiert – das geht natürlich nicht! Und weil jetzt der Löwenzahn in unserem Schrebergartenglück gerade üppig blüht und sich nicht noch weiter verbreiten soll, habe ich jetzt unter anderem aus seinen Blüten Löwenzahnhonig oder besser Löwenzahnsirup hergestellt. Geht ganz einfach. Und das braucht man dazu:
Löwenzahnblüten
1 Liter Wasser
1 Kilo Bio-Rohrohrzucker
1 Bio-Zitrone
Ich habe gut vier Hände voll Blüten gesammelt, sie gewaschen und die gelben Blütenblätter aus dem Kelch gezupft. Einige Rezepte haben dazu geraten, da das Grün wohl zu viele Bitterstoffe abgibt.
Die Löwenzahnblütenblätter werden dann in einem Liter Wasser für ein bis zwei Stunden eingelegt und im Anschluss im geschlossenen Topf kurz aufgekocht. Den Herd einfach ausschalten, das Löwenzahnblütenwasser abkühlen und für zehn bis 12 Stunden (über Nacht) ziehen lassen.
Am nächsten Tag das Löwenzahnblütenwasser über ein feinmaschiges Sieb abseihen. Anschließend den Saft einer halben Zitrone, Zitronenabrieb und das Kilo Zucker hinzugeben und das Blütenwasser aufkochen. Dann darf das Ganze eine ziemliche Weile auf kleiner „Flamme“ vor sich hin köcheln.
Bei mir waren es gut zwei Stunden, dann wurde das Blütenwasser so, wie es sein soll. Ein Anzeichen für die veränderte Konsistenz sind die Bläschen, die bei der konzentrierteren Zuckerlösung anders blubbern. Wer sich unsicher ist, kann einfach immer wieder mal ein bisschen Flüssigkeit auf einen Teller geben und schauen, ob es beim Abkühlen „sämig“ genug ist.
Das Ergebnis ist ein Sirup, der tatsächlich wie Honig ausschaut und auch so „läuft“. Der Geschmack ist zitronig, süß und mit einer ganz leichten bitteren Note. Eigen, aber sehr lecker – und gesund.
Löwenzahn ist schon eine kleine Wunderpflanze, wenn man seine gesundheitsfördernden Aspekte betrachtet. Seine Inhaltstoffe sind stoffwechselanregend, blutdruckregulierend, nierenanregend, galle- und verdauungsfördernd, so Gertrude Messners in ihrem „Kräuterhandbuch“. Neben dem Löwenzahnhonig gibt es noch mehr kulinarische Verwendung: Seine Blätter kommen in Salate, Pesto oder Smothies. Die Knospen können wie Kapern eingelegt werden, und aus der gerösteten Wurzel lässt sich Kaffeeersatz herstellen.
In unserem Schrebergartenglück haben wir aufgehört, Löwenzahn auf Teufel komm‘ raus zu bekämpfen. Denn er ist nach Christa Weinrichs Nachschlagewerk „Geheimnisse aus dem Klostergarten“ ein wichtiger Partner für Bäume. Er hilft bei Blattchlorose (Gelbsucht der Blätter), indem er den Eisengehalt des Bodens für die Bäume aufschließt. Oft können Bäume wegen zu viel Kalk das Eisen nicht mehr aufnehmen. Außerdem ist er bei Bienen ziemlich beliebt, die zur Abwechslung zu den Obstbaumblüten auch gern mal am Löwenzahn naschen.