Frühjahr ist Radieschen-Zeit

Ein sehr langes, kaltes Frühjahr 2021. Für uns Menschen eher zermürbend, aber für die Natur scheinbar ein Aufatmen.  Alles ist saftig-grün. Die Luft duftet würzig-frisch. Und wenn auch das meiste Sommergemüse sich immer noch auf der Fensterbank drängelt, obwohl die Eisheiligen längst hinter uns liegen, und die Tomaten, Zucchini und Chilis im Freien zurzeit nur zögerlich wachsen: Salat, Kohlrabi und Radieschen gedeihen auch bei dem Schmuddelwetter prima. Knackige, würzig-scharfe Radieschen zählen zum ersten köstlichen Gemüse im Frühjahr. Frühe Sorten können bereits Anfang März ins Frühbeet gesät werden, umso früher kann man sie ernten. Wir waren in diesem Jahr aufgrund der späten Fröste mit der Radieschen-Aussaat spät dran. Aber seit einigen Tagen ernten auch wir.

Unsere Lieblingssorten sind die weißen Eiszapfen, die wie kleine Rettiche aussehen (sind sie schließlich auch), und French Breakfast mit ihren weißen Spitzen. Manche Radieschen-Sorten eignen sich für eine Aussaat bis in den September hinein. Radieschen lassen sich ebenso gut in Balkonkästen kultivieren. Ein heißer, trockener Sommer kann aber bei später Aussaat durchaus die Keimfähigkeit und das Wachstum der Gemüsepflanze beeinträchtigen. Gute Pflanznachbarn sind unter anderem Salat und Kohlrabi.

Radieschen sind natürlich gesund. Sie enthalten die Vitamine A, B1 und B2 sowie Eisen, Calcium und Kalium als Mineralstoffe. Die wertvollen Senföle, die für die Schärfe verantwortlich sind, haben wie zum Beispiel Kapuzinerkresse eine antibakterielle Wirkung. Sie fördern die Verdauung und helfen, Pilze und Viren abzuwehren und einer möglichen Magen-Darm-Infektion entgegenzuwirken. Auch die Blätter der Radieschen sind essbar. Jetzt bei dem immer noch kalten Wetter bereichern sie die Speisekarte als Radieschen-Blätter-Suppe. Und so geht’s:

Schnelle Suppe aus Radieschen-Blättern – Zutaten:

  • Blätter von einem Bund Radieschen
  • Eine Zwiebel
  • Eine Knoblauchzehe
  • Eine Kartoffel (am besten mehligkochend)
  • Ein Esslöffel Olivenöl
  • ½ Liter Brühe
  • 2 Esslöffel Schmand oder pflanzliche Sahne
  • Salz, Chili oder Pfeffer, geriebene Muskatnuss
  • Nach Belieben zum Garnieren: Radieschen-Scheiben, Dill, Schnittlauch, Croûtons etc.

Zwiebel, Knoblauch und Kartoffeln schälen und würfeln. Radieschen-Blätter waschen und grob hacken. Zwiebeln und Knoblauch kurz im Olivenöl anbraten. Kartoffeln dazu geben und mit der Brühe ablöschen. So lange köcheln, bis die Kartoffeln weich sind. Dann kommen die Radieschen-Blätter hinzu. Wenn diese zusammengefallen sind, wird die Suppe püriert. Mit Salz, Pfeffer, Chili und Muskatnuss abschmecken. Mit Schmand oder der pflanzlichen Sahne verfeinern und garnieren. Fertig.

Frisch zubereitet machen sich Radieschen-Blätter auch sehr gut als Pesto oder man gibt die Blätter gemeinsam in einen gemischten Salat.