Kissenhüllen: 2 rechts, 2 links und umgekehrt

Über die schönen gestrickten Sachen einer Facebook-Bekannten habe ich mich an Wolle erinnert, die seit einigen Jahren schon in den Untiefen eines Schrankes schlummert. Zeit, sie aus dem Schlaf zu wecken. Eigentlich war ein Teil der Wolle für einen Pulli oder eine Strickjacke gedacht. Für Kissen passt sie aber auch.

In einem Strickheft hatte ich Kissen entdeckt. So etwas Ähnliches sollte es werden. Auf der Suche nach weiteren Anregungen bin ich auf die Kissen von Miezi Berlin gestoßen, die sie samt Wolle auf DaWanda vermarktet. Auf Youtube haben Miezi Berlin und DaWanda ein anschauliches Tutorial zu diesen Kissen veröffentlicht, das sogar für Strickanfänger geeignet ist. Nach dieser Vorlage habe ich erst einmal losgelegt. Zwei Kissen mit demselben Muster reichen aber. Danach war allerdings immer noch Wolle da. Also habe ich selbst ein Muster entwickelt, das jetzt die Basis der abgewandelten Miezi-Kissen stellt.

Wie bei Miezis Kissen habe ich immer je zwei Knäuel, die mit Nadeln der Stärke 4,5 verarbeitet werden, mit 7er-Nadeln verstrickt. So wird die Kissenhülle üppiger. Für eine Hülle werden je nach Lauflänge der Wollknäuel rund 300 Gramm Wolle für kleine und 500 Gramm für große Kissen benötigt. Für die Kleinen reichen zwei Knöpfe, für Große sind drei besser. Ich habe alte Knöpfe verwendet, die schon ewig im Nähkästchen lagen und jetzt endlich ihre Bestimmung erhielten. Kissen ohne Bezug bekommt man in Möbel-, Kauf- oder  Bauhäusern.

Die Anleitung bezieht sich auf Kissen mit der Größe 40 x 40 Zentimeter sowie 50 x 50 Zentimeter. Für das größere Kissen stehen die Angaben in Klammern.

  • 56 Maschen (84 Maschen) aufnehmen.
  • Dann 3 linke Maschen stricken. Anschließend 2 rechts, 2 links und immer so fort bis zu letzten 3 Maschen, die wieder einheitlich links gestrickt werden.
  • Reihe: 3 Maschen rechts, dann 2 links und 2 rechts stricken. Die letzten drei rechts.
  • Das Ganze geht abwechselnd 4 Reihen lang, bis das Grundmuster entstanden ist.
  • Reihe: Reihenfolge des Grundmusters wechseln. 3 Maschen rechts, 2 links, 2 rechts und am Ende der Reihe wieder 3 rechte Maschen.
  • Reihe: 3 Maschen links, 2 rechts, 2 links und am Ende 3 linke Maschen.
  • Insgesamt wieder 4 Reihen stricken, bis die zweite Reihe des Grundmusters entstanden ist.
  • Und wieder von vorne.
  • Das wechselnde Grundmuster so lange stricken, bis eine Länge von gut 85 Zentimetern (108 Zentimeter) entstanden ist.
  • Dann eine Reihe komplett links stricken, damit eine Art Zierkante auf der Vorderseite entsteht.
  • Nächste Reihe wieder nur links: Hier werden jetzt die Knopflöcher gestrickt, indem die 15. über die 16. Masche gehoben wird und ebenso die 41. über die 42. Masche. (Großes Kissen: auch 68. über die 69. Masche)
  • Nächste Reihen nur rechts stricken: Hier die abgehobenen Maschen durch Luftmaschen ersetzen.
  • Am Ende eine weitere Reihe rechts stricken und dabei die Maschen abketten. So entsteht eine zweite Kante zum Abschluss.

Der Vorteil bei diesem Muster ist, dass sich das Gestrickte nicht aufrollt und deshalb vorm Zusammennähen auch nicht gedämpft werden muss. Wer darauf achtet, dass der Anfang neuer Wollknäuel immer an der Seite liegt, kann die überschüssigen Fäden zum Zusammennähen nutzen.

Zusammengenäht wird natürlich auf links. Dafür wird der Strickstoff so zusammengelegt, dass die eine Seite gut über eine Vierer-Reihe des Grundmusters überragt. Wenn beide Seiten zusammengenäht sind, die Kissenhülle auf rechtsdrehen und auf dem unteren Teil des offenen Kissenstoffes die Knöpfe an die Stelle gegenüber der Knopflöcher annähen. Kissen hineinstecken, mit Knöpfen verschließen, fertig!