Power-Knöllchen selbst angebaut

Erkältungszeit ist Ingwer-Zeit. Die guten Stoffe in der Power-Knolle sollen Abwehrkräfte stärken. Auch bei Übelkeit und sogar bei Arthrose soll Ingwer helfen. Wir verwenden ihn vor allem, weil wir den Geschmack und auch die scharfe Wärme mögen, die er verbreitet – in asiatischen Gerichten oder in einem selbst gemachten Orangen-Ingwer-Gelee mit kandierten Orangen. An der gekauften Ingwerknolle haben sich im Ansatz „Augen“ entwickelt. Es sieht so aus, als würde er an diesen Stellen demnächst irgendwann austreiben. Ob er sich wohl leicht selbst vermehren lässt? Scheinbar schon. Wir starten jetzt einfach mal den Selbstversuch.

Von dem Ingwer wurde ein Stück abgeschnitten, das bereits im Ansatz Triebe entwickelt hat. Dieses Stück lag für etwa 12 Stunden im lauwarmen Wasser. Anschließend wurde es in einen zu 2/3 mit nährstoffreicher Erde gefüllten Topf gelegt und mit Erde bedeckt – gerade so viel, dass die Knolle verdeckt ist. Der Topf ist relativ breit, damit sich die Knolle gut entwickeln kann. Jetzt steht er an einem warmen, hellen Platz am Fenster. Die Erde wird täglich morgens und abends mit Wasser besprüht. Pralle Sonne soll in dieser Phase eher ungünstig sein. Bei uns steht der Topf an einem Ostfenster. Bei wärmeren Temperaturen kommt er dann auf den Balkon.

Wenn es gelingt, wird sich das Ingwer-Rhizom horizontal in der Erde vermehren. Das Ingwer-Grün erinnert an Schilf. Es kann bis zu 1,50 Meter hoch werden. Die Blütenstände sehen ebenfalls sehr interessant aus. Auf Wikipedia gibt es einen ausführlichen Beitrag zu Ingwer (Zingiber officinale). Hier wird außerdem seine gesundheitsfördernde Wirkung  umfassend beschrieben.

Nachtrag:

Nachdem sich nach drei Wochen täglichem Besprühen mit einer Sprühflasche nichts tat, schlich sich so langsam die Ungeduld ein. Aber so leicht will man nicht aufgeben. Also habe ich den Topf mit einer Folie abgedeckt, um ein noch besseres Klima für die Ingwerknolle zu schaffen: feucht und warm ist ideal. Und siehe da – die Geduld wurde belohnt. Nach mehr als einem Monat zeigt sich der erste junge Ingwerspross.

Eigentlich ist es klar, dass eine Ingwerknolle Zeit braucht, um erst einmal Wurzeln zu entwickeln. Andere Pflanzen mit rhizomatigen Knollenwurzeln wie beispielsweise Dahlien oder Anemonen brauchen auch ihre Zeit, um sich auszubilden.

Orangen-Ingwer-Gelee

Jetzt genießen wir aber erst einmal den gekauften Ingwer. Von unserer Andalusien-Rundreise hatten wir kandierte Orangen aus Ronda mitgebracht. Eigentlich waren sie für Weihnachtsplätzchen gedacht. Aber wie es so ist: Die Zeit rennt davon, Weihnachten ist längst vorbei und die Plätzchen blieben Vorsatz. Was also mit den Orangen machen?

Bei Freunden hatte ich ein gekauftes Orange-Ingwer-Gelee probiert. Das war schon ziemlich köstlich. Selbst gemacht ist es aber noch besser! Sicher lässt sich dieses Rezept auch einfach mit Orangenzesten umsetzen.

300 ml Apfelsaft
500 ml Wasser
Halbe kandierte Orange, gehackt, oder Abrieb von 1 bis 2 unbehandelten Orangen
1,5 Esslöffel gehackter Ingwer
2 Päckchen Gelierzucker aus Rohrrohrzucker und Pektin

Apfelsaft und Wasser in einen Topf geben. Die gehackte Orange und den Ingwer hinzugeben und den Gelierzucker einrühren. Ich nehme immer einen Bio-Gelierzucker, dessen Gelierkraft irgendwie geringer ausfällt als von anderen Gelierzuckersorten. Daher gebe ich meistens auch noch zusätzlich Pektin in den Gelee. Im Prinzip kann man auch nur mit Zucker und Pektin arbeiten und auf eine gekaufte Mischung verzichten. Da ist der individuellen Vorgehensweise keine Grenze gesetzt. Das Ergebnis zählt und das ist in dieser Kombination einfach nur köstlich! 🙂 Viel Spaß beim Nachkochen.