Mit den Äpfeln werden im Spätsommer auch die Pfirsiche reif. Anders als Äpfel lassen sich die Pfirsiche allerdings nicht lange lagern. Sie faulen deutlich schneller. Also muss alles, was nicht in den Bauch passt, die kommenden Tage zügig verarbeitet werden. Und das ist ‘ne Menge. Klassisch konserviert werden Pfirsiche, indem sie geschält, entkernt und halbiert, anschließend in sterilen Einmachgläsern verteilt und mit gezuckertem, heißem Wasser übergossen werden. Verschließen, fertig. Nach alter Hausfrauenart können noch Kerne zum Beschweren auf die Fruchthälften gelegt werden. So bleiben die Früchte garantiert unter dem Zuckerwasser. Wir haben aus unseren Pfirsichen Marmelade, Pfirsichsirup und Pfirsichlikör hergestellt. Letzteres reift gerade im Keller heran.
Selbst gemachter Pfirsichsirup – lecker mit Sekt oder „Selters“
Für den Pfirsichsirup nimmt man:
1 Kilo Pfirsiche (Mengenangabe ohne Kerne)
1 Liter Wasser
1 Teelöffel Zitronensäure
300 Gramm Rohrohrzucker
Die Pfirsiche ungeschält in Stückchen schneiden, in einen Kochtopf geben, mit dem Wasser übergießen und die Zitronensäure hinzugeben. Alles zum Kochen bringen und unter ständigem Rühren so lange köcheln lassen, bis die Pfirsiche weich sind. Das Ganze mit einem Stabmixer pürieren und durch ein Baumwoll-/Leinentuch pressen. Ich habe ein altes Küchentuch verwendet und mit den Händen gearbeitet, weil die Masse doch recht dickflüssig ist und es Kraft dazu braucht. Eine Küchenschürze und ein freigeräumtes Arbeitsfeld sind dabei von Vorteil, wenn man nicht unbedingt mehr Dinge reinigen möchte, als nötig… In den feingefilterten Saft den Zucker geben und nochmals zum Kochen bringen. Anschließend in sterile Flaschen abfüllen.
Auch wenn für den klassischen Bellini frischer, weißer Pfirsich verwendet wird. Sirup aus gelben Pfirsichen harmoniert auch ziemlich köstlich mit Sekt, Prosecco oder prickelndem Mineralwasser.
Mmmhh: Pfirsich und Zitrone
Für die Pfirsichmarmelade die Fruchtmenge entsprechend den Herstellerangaben des Gelierzuckers verwenden. Bei uns waren es ein Kilo geschälte, entkernte Pfirsiche, die wir ebenfalls erst kleingeschnitten und mit dem Stabmixer püriert haben. Ein schönes Aroma gibt feiner Zitronenabrieb. Auch der Saft einer Bio-Zitrone kommt dazu. Nicht nur zum Konservieren, sondern auch um zu verhindern, dass die Marmelade braun wird. Dann den Gelierzucker hinzugeben und zum Kochen bringen. Ebenfalls in sterile Gläser abfüllen, zuschrauben und kurz auf den Kopf stellen, um zu prüfen, ob die Gläser auch gut verschlossen sind.
Zitronenaroma bereichert auch aufgesetzten Pfirsichlikör. Dafür habe ich etwas mehr als ein Kilo Pfirsiche entkernt, geachtelt und in ein Gefäß gegeben, das luftdicht verschlossen werden kann. Zu den Pfirsichstücken kommen größere Zitronenzesten, die mit einem Sparschäler von der Bio-Zitrone geschält wurden. Beim Schälen darauf achten, dass nicht zu viel von der weichen weißen Schale mit abgeschält wird, denn so könnten zu viele Bitterstoffe mit in den Likör geraten. Pfirsichstücke und Zitronenschale mit dem Saft der Zitrone 1,5 Liter Korn übergießen und eine Woche an einem dunklen Ort ziehen lassen.
Anders als bei anderen aufgesetzten Likören, kommt beim Pfirsichlikör erst später der Zucker dazu. Wenn die Früchte eine Woche lang ihr Aroma an den Alkohol abgegeben haben, wird der Alkohol durch ein feinmaschiges Sieb geseiht. Am besten noch ein Tuch in das Sieb legen, damit keine feinen Fruchtstückchen mit durch das Sieb gelangen können. Dann 200 Milliliter Wasser mit 250 Gramm Rohrohrzucker aufkochen und nach kurzem Abkühlen lauwarm zum aromatisierten Korn geben. Jetzt muss das Ganze nochmals drei Wochen an einem dunklen Ort bei Zimmertemperatur ruhen und reifen.
Pfirsiche im Garten
Ein Pfirsichbaum lohnt sich nicht nur aufgrund der tollen Früchte. Gerade im Frühjahr verzaubert die rosafarbene Blütenpracht den Garten. Jedes Jahr ist das ein Highlight nach dem Winter. Wenn man nicht aufpasst wächst einem der Baum allerdings wörtlich über den Kopf und die Früchte lassen sich nur noch mühsam oder gar nicht ernten. Das ist uns passiert. Also muss unser schöner Baum mal kräftig gestutzt werden, bevor er die Vier-Meter-Höhe knackt. Empfohlen wird, den Pfirsichbaum nach der Ernte oder im Frühjahr zu schneiden. Wichtig ist dabei zu berücksichtigen, dass der Pfirsich immer an den Trieben des Vorjahres trägt. Eine detaillierte Beschreibung zum Schnitt eines Pfirsichbaumes gibt es zum Beispiel bei Mein schöner Garten. Für uns ist das eine Aufgabe im späten Winter, wenn sich die Pflanzen unter dem Baum zurückgezogen haben. Außerdem können wir uns dann über die Zweige freuen, die zu Hause in der Vase bereits Blüten treiben.
Eine typische Krankheit bei Pfirsichen ist die Kräuselkrankheit. Wir haben bislang zum Glück nur wenig Probleme damit gehabt. Am besten aber werden die befallenen Triebe sofort abgeschnitten. Bei stärkerem Befall würde ich wie bei allen Pilzerkrankungen zur Knoblauchspritzung und anschließenden Ackerschachtelhalmkur raten. Rezepte dazu finden sich in unserem bevorzugten Nachschlagewerk „Pflanzenschutz und Düngemittel. Selbst gemacht!“.