Johannisbeeren sind schon tolle Früchtchen. Sie zaubern als Gelee, Sirup, Essig oder Likör, kombiniert mit Gewürzen und Kräutern eine unglaubliche Geschmacksvielfalt auf den Tisch.
In unserem Garten wachsen rote, schwarze und auch weiße Johannisbeeren; Rote bestreiten allerdings den Löwenanteil. Die Schwarzen sind nicht so ertragreich und darüber hinaus deutlich früher reif. Deshalb verarbeiten wir sie oft mit Himbeeren und Jostabeeren als Mehrfruchtmarmelade. Die drei zusammen ergeben ein unglaublich „wildes“ – mmmhhh – Fruchtaroma.
Weiße Johannisbeeren sind eigentlich Rote, bloß blass oder besser gesagt durchsichtig. Da bei nur einem Busch nicht besonders viele Früchte zu ernten sind, werden sie durch die Flotte Lotte passiert, anstatt sie wie die Roten mit einem Dampfentsafter zu entsaften. Sie schmecken nicht sehr intensiv und bieten sich deshalb an, mit Gewürzen zu aromatisieren. Eine süß-scharfe Variante ist ein Vanille-Chili-Gelee, das ebenso gut zum Frühstücksbrötchen passt wie zur Käseplatte, um ein schönes Essen abzurunden.
Gelee-Wunder 2017: Basilikum & Zitrone
Bei jährlich gut 10 bis 15 Litern rotem Johannisbeersaft ist Einfallsreichtum gefragt, damit nicht alles gleich schmeckt. Unter den diesjährigen Entdeckungen sorgt vor allem das Basilikum-Zitronen-Gelee für eine echte Geschmacksexplosion. Aber auch ein einfacher Sirup gehört zu unseren Favoriten, weil er einfach als Sommergetränk punktet. Hier die Rezepte dazu:
1,5 Liter Saft von frischen, roten Johannisbeeren
2 Päckchen Bio-Gelierzucker
Ein Büschel Basilikum (4 bis 5 Stengel)
Zesten einer halben Bio-Zitrone
Gelierzucker in den Saft einrühren, Zitronenzesten hineinreiben und den Basilikum hinzugeben. Alles aufkochen und etwa 10 Minuten leicht köcheln lassen. Den Schaum, der garantiert entsteht, mit der Schöpfkelle abschöpfen. Kurz bevor das Gelee in die abgekochten Gläser gefüllt wird, die Basilikumstengel herausfischen.
Tipp: Wir haben festgestellt, dass der Bio-Gelierzucker nicht ganz so geliert, wie gewünscht. Deshalb geben wir bei dieser Menge immer noch 4 Esslöffel Pektin – bekommt man im Reformhaus – wie auf der Packung beschrieben hinzu. Empfehlenswert ist es, das Pektin mit einem Schneebesen schnell unterzurühren, sonst bildet es Klumpen.
Sirup & Sommer-Drink
1 Liter Saft von frischen, roten Johannisbeeren
750 Gramm Rohrohrzucker
Saft einer Zitrone
Alle Zutaten vermengen und etwa eine Viertelstunde köcheln lassen. Wenn sich Schaum bildet, wird er am besten mit einer Schöpfkelle abgenommen.
Der Sirup schmeckt einfach als Limo mit Mineralwasser – aber am besten so:
Ein Weinglas mit Eiswürfeln füllen. 2 bis 3 Cl Johannisbeersirup darüber gießen und mit Crémant auffüllen. Eine Scheibe Zitrone oder Limette und ein paar Minzblättchen hinzugeben – fertig ist das perfekte Sommergetränk.
Für köstliche Kuchen werden die Beeren natürlich auch verwendet, wie bei diesem Johannisbeerkuchen mit Baiserhaube nach einem Rezept von Küchengötter.de oder einem frisch-fruchtigen Käse-Streusel-Johannisbeerkuchen aus Chefkoch.de.
Johannisbeeren im Garten
Beste Pflanzzeit von neuen Johannisbeerbüschen sind Herbst und Frühling. Während schwarze Johannisbeeren sehr wasserverwöhnt sind und Trockenheit übel nehmen, können rote Johannisbeeren auch mal mit weniger Wasser auskommen. Grundsätzlich passen sie gut an halbschattige Plätze, wo der Boden nicht so leicht austrocknet. Für robuste Pflanzen empfiehlt es sich, auf alte Sorten zurückgreifen, die sich schon über Generationen bewährt haben. Dazu zählt beispielsweise die „Rote Vierländer“ oder die „Silvergieters Schwarze“. Einen guten Überblick über alte Sorten bietet Norbert Kleinz Buch „Ur-Obst“, erschienen im Leopold Stocker Verlag.