Efeu (Hedera helix): Die immergrüne Pflanze ist bereits seit dem Altertum Sinnbild der Treue und des ewigen Lebens. Auch wenn er im Garten gelegentlich lästig werden kann, ist Efeu mit seiner hübschen Blattform ohne Frage ein attraktiver Bodendecker. Er verziert Zäune und Mauern und ist insgesamt eine sehr nützliche Pflanze, wie Brigitte Martin vom BUND Darmstadt in ihrem Vortrag Anfang des Jahres berichtet hat.
Es soll über 1.000 Sorten geben, die mehr oder weniger robust sind. Im Laufe des Lebens verändert Efeu seine Erscheinung: Das typische drei- bis fünfzackige Efeublatt beschreibt die Jugendform der Pflanze. Nach zehn bis 15 Jahren entwickelt sich die Altersform. Das Blattwerk verliert die Zacken und bekommt eine herzförmige bis ovale Erscheinung. Außerdem beginnt die Pflanze zu blühen und Beeren zu bilden. Die Blütezeit kann von August bis Oktober reichen und bietet zahlreichen Insekten eine üppige Nahrungsquelle. Die Efeu-Seidenbiene hat sich sogar auf Efeupollen spezialisiert. Aus den Blüten entstehen Beeren – sie sind Winterspeise für viele Vogelarten. Für Menschen und andere Säugetiere ist die Pflanze komplett giftig. In richtiger Dosis aber heilt Hedera helix beispielsweise Bronchialerkrankungen. 2010 war Efeu sogar Arzneipflanze des Jahres.
Efeu bietet Schutz
Hedera helix bietet vielseitigen Schutz: In berankten Wänden und Bäumen können Vögel Unterschlupf finden und nisten. Efeu filtert zudem die Luft. Feinstäube, die Krebs erregen können, bleiben am Blatt haften, verklumpen zu gröberem Staub, der nicht mehr gefährlich werden kann. Und mit Efeu umrankte Baumstämme werden vor Sonnenbrand geschützt.
Ja, auch Bäume können Sonnenbrand bekommen. Insofern hat sich der Blick auf die vielen zum Teil stark überwucherten Bäume geändert. Zumal Hedera helix keine (!) Würgepflanze und auch kein (!) Schmarotzer ist. Die Haftwurzeln dienen tatsächlich nur zum Halten. Efeu ernährt sich selbstständig aus dem Boden und schadet anderen Pflanze so erst einmal nicht, so lang er nicht überhandnimmt und die „Rankhilfe“ dadurch zu ersticken droht.
Efeu als Fassadenbegrünung
Natürlich eignet sich die Pflanze auch zur Fassadenbegrünung. Von Efeu berankte Gebäude hätten im Sommer kühlere Innenräume, hieß es: bis zu drei Grad weniger Temperatur. Vorsicht allerdings bei Fugen, in die die Pflanze hineinwachsen und das Mauerwerk dann sprengen kann. Ebenso ist davon abzuraten, Efeu an wärmegedämmten Wänden hochzuziehen. Die Berankung kann sehr schwer werden und die Dämmung abreißen. Und wie alle Pflanzen braucht auch Efeu regelmäßige Pflege und einen Rückschnitt. So wird vermieden, dass er zu üppig wird oder in das Dach wächst und dort Schaden anrichtet.
Umfangreiche Infos zur immergrünen Pflanze bietet die Deutsche Efeu-Gesellschaft: efeu-ev.org.